Schritte (c) Gabi ZimnyEs ist die größte Herausforderung, das eigene Leben in die Hand zu nehmen und zu ändern, wenn es nicht gut läuft.
Niemand ist besser darin uns zu betuppen als wir selbst.
Wir sind zwar manchmal unzufrieden mit uns, aber sich selbst ändern? Naja … morgen ist auch noch ein Tag.

Die Herausforderung ist noch größer, wenn man in der Depression steckt.
Da ist es gut, wenn jemand einfach nur da ist, zuhört, eine Hand reicht und ab und zu ein paar kleine Dinge abnimmt. Die eigenen Schritte brauchen eine Weile.

 Als Kind konnten wir auch nicht gleich laufen.

Erstmal konnten wir uns gar nicht bewegen, nur schreien und weinen.

Dann stellen wir irgendwann fest … wenn ich mich auf den Bauch rolle, kann ich mich irgendwie mit Händen und Füßen über den Boden robben. Die Richtung ist noch nicht steuerbar, aber es geht voran.

Je mehr wir üben, desto mehr Kraft und Energie bekommen wir.
Irgendwann klappt es dann auch auf Händen und Füßen krabbelnd die Richtung zu steuern und festzustellen, hey … da gibt es ja noch viel mehr zu entdecken als nur die Spieluhr über dem Bett und den staubigen Boden.

Wir werden neugierig
und ziehen uns am Tisch oder am Sofa hoch. Fallen x-mal auf den Bauch und den Hintern. Tun uns weh, schreien, weinen vor Schreck, Schmerz und auch Wut, dass es grad nicht geklappt hat. Es ging doch schon besser.

Wir werden von außen und von unserer Neugier angespornt, es immer noch einmal zu probieren. Bei jedem Üben werden wir besser, sammeln Erfahrung.

Dann kommt der Tag,
an dem wir ganz alleine stehen und den ersten kleinen Schritt wagen. Hinfallen, schreien, weinen. Und es nochmal probieren.

Und plötzlich steht uns die Welt offen.

 

Alles wird gut. Auch wenn wir es gerade nicht glauben können.