Wieso wir keine Entscheidungen treffen

© Gabi Zimny

Wir treffen jeden Tag eine Menge Entscheidungen.

– Stehe ich auf oder nicht?
– Gehe ich zum Job oder nicht?
– Frühstücke ich erst und putze mir dann die Zähne?
– Was gibt es zum Mittag-/Abendessen?

Das sind meist die leichtesten Entscheidungen, die wir am Tag treffen. Wobei die meisten Dinge nicht mehr bewusst als Entscheidung wahrgenommen werden.
Wir tun es einfach. Weil wir das schon immer so gemacht haben. Weil es gemacht werden muss.

Es gibt Entscheidungen, die sind nicht mehr „einfach so“ zu treffen.

Es ist eine Herausforderung, sich

  • für einen neuen Job zu entscheiden,
  • vom langjährigen Partner zu trennen,
  • den nächsten Urlaub zu buchen,
  • auf etwas Neues einzulassen.

Für andere kann schon beim Einkaufen die Entscheidung für eine bestimmte Marmelade zu einer echten Herausforderung werden.

Es ist die Angst,

  • etwas zu verpassen, wenn wir uns für das Eine und gegen das Andere entscheide.
  • die uns vor Gefahr bewahren will, wenn wir unbekanntes Terrain betreten. 

Mir fällt ein oft gebrauchter Spruch ein: „Angst vor … heißt Lust auf … “
Sicher trifft das in einigen Situationen zu. Allerdings, wer Angst vor Spinnen hat, hat nicht unbedingt Lust Spinnen näher kennenzulernen. Die Unterscheidung liegt zwischen Situationen, die objektiv real sind und Erfahrungen, die subjektiv real sind.

Weshalb fallen uns Entscheidungen oft schwer? 

Es könnte:

  • eine tatsächliche, reale Gefahr von der Situation ausgehen,
  • eine falsche Entscheidung sein,
  • den Verlust von Arbeitsplatz, Familie, Freunden bedeuten,
  • ja noch was Besseres auf uns warten,
  • Konsequenzen haben, die wir jetzt noch nicht kennen.

Weshalb können Sie sich manchmal nicht entscheiden?
Mit welchen Punkten können Sie die Liste ergänzen?

Wir grübeln und zerbrechen uns den Kopf.

Betrachten wir die einzelnen Punkte, sind es meistens Gedanken, die sich um die Zukunft drehen, die wir jedoch jetzt größtenteils noch nicht kennen können. Unsere Grübelei beschäftigt sich mit Annahmen. Annahmen, die wir im Moment jetzt und hier nicht beweisen oder widerlegen können.
Geht es um reine Fakten, können wir sehr schnell und meist intuitive eine Entscheidung treffen. Bei Fakten geht es darum, was uns wichtig ist. Da kann man leicht abwägen zwischen Plus- und Minuspunkten.

Wir können uns somit nur anhand der bisher bekannten Fakten und Erfahrungen entscheiden und uns überraschen lassen, ob die Entscheidung uns neue, gute Erfahrungen bringt oder alles beim Alten belässt. Vielleicht grübeln wir ja noch ein wenig weiter ob wir uns nicht doch für das Unbekannte hätten entscheiden sollen.

Wenn  Sie gerade bei einer Entscheidung feststecken, dann „Tun Sie doch mal so als Ob.“ Die Übung „Zwischen 2 Stühlen“ kann bei einer Entscheidung helfen.